Die Deutschen sparen im Vergleich am wenigsten: Das muss nicht so bleiben!
Sparen ist ein wichtiges Thema für viele Menschen, allerdings sind die Deutschen keineswegs einer der Spitzenreiter. Liegt das daran, weil viele gerne ins Online Casino gehen und dort lieber ein Spielchen wagen? Eher nicht, denn der Großteil der Deutschen kann sehr gut zwischen Spaß und Ernst unterscheiden und hält sein Geld eigentlich ganz gut zusammen. Eine Studie des Zahlungsdienstleisters Klarna hat jedoch klar gezeigt, dass Menschen zwischen 18 und 35 Jahren in Deutschland deutlich weniger Investments tätigen und sparen als Menschen der gleichen Altersgruppe in Österreich, Großbritannien, Australien, USA und den skandinavischen Ländern. Aber warum eigentlich? Es gibt viele Möglichkeiten, wie auch junge Menschen sparen können, ob beim Einkauf oder langfristig gesehen.
Ausgaben clever reduzieren, um mehr Geld übrig zu haben
Viele junge Menschen kennen das Problem: Am Ende eines Monats wird das Geld knapp und zum Sparen bleibt wenig übrig. Dabei lassen sich die Fixkosten oft schon mit wenigen Maßnahmen reduzieren.
Sind die Ausgaben gesenkt, entsteht mehr Sparpotenzial, was sich positiv auf die Zukunft auswirkt. Beim Einkauf hat es sich beispielsweise bewährt, auf Gratisangebote oder auch Cashback-Aktionen zu setzen, die seriöse Portale immer wieder auflisten. Sparmöglichkeiten gibt es aber auch bei den Fixkosten.
Jeden Monat fällt die Miete an, damit sind rund 30 bis 40 Prozent des Einkommens bereits verplant. Eine Ausnahme entsteht beim Eigenheim, aber auch hier müssen oft noch Kredite abgezahlt werden. An diesen Kosten lässt sich, außer durch einen Umzug, nur schwer etwas ändern. Doch folgende Fixkosten können durch Vergleiche und Anbieterwechsel gedrosselt werden:
- monatliche Kosten für den Handyvertrag
- Tarifgebühren für Internet, Telefon und TV
- Stromanbieter Kosten
- Kosten für Versicherungen
Online vergleichen kann hier sehr erfolgreich sein, denn im Zeitalter des Konkurrenzdrucks gibt es fast immer einen Anbieter, der günstigere Preise bietet. Ein Stromanbieterwechsel kann dabei helfen, den drohenden Preisanstieg zu verhindern. Wer nicht gleich auf einen neuen Anbieter setzen möchte, hat aber auch die Option, den Tarif beim eigenen Anbieter zu ändern.
Zudem muss man im Blick haben, dass die Kosten für Streamingdienste und Abos, wie z.B. Amazon Prime, nicht aus dem Rahmen fallen. Hier summiert sich schnell ein stolzer Betrag an, der dann nicht mehr zum Sparen zur Verfügung steht.
Geld auf Tageskonten und Girokonten bringt wieder mehr, aber zu wenig!
Bleibt dank innovativer Sparmaßnahmen am Ende des Monats Geld übrig, ist die Voraussetzung für Investitionen und Sparanlagen geschaffen. Auf dem Tagesgeldkonto oder dem Girokonto ist das Geld aber denkbar schlecht aufgehoben. Die Zinssätze sind zwar gestiegen, reichen aber nicht aus, um der aktuellen Inflation entgegenzuwirken.
In Deutschland gibt es ein Gesamtvermögen von 7,152 Billionen Euro. Das Potenzial zum Sparen ist also durchaus vorhanden. Trotz vielfältiger Anlage und Investitionsmöglichkeiten setzen die Deutschen aber noch immer auf das Horten von Bargeld oder auf Bankeinlagen.
Grund hierfür ist: Der Zugriff aufs Geld ist schnell gewährleistet und das Risiko, beispielsweise durch Investitionen, ist sehr gering. Doch der Wert des Geldes sinkt, insbesondere dann, wenn es zur Inflation kommt.
Die passende Anlageform gegen Inflation und für Rendite
Die Erwartungen an eine sichere Geldanlage sind gestiegen. Das Ziel muss sein, eine Anlage zu finden, deren Zinsen mehr Plus bringen als die Inflation an Minus bringt. Nach wie vor ist der Aktienmarkt hierfür am besten geeignet.
Im Jahr 1988 wurde der DAX in Deutschlandland als Leitindex eingeführt und das jährliche Wachstum liegt im Schnitt bei 8,7 Prozent. Selbst während der Niedrigzinsphase wurde der DAX nicht relevant gesenkt, was eine entsprechende Rendite verspricht.
Ein rechnerisches Beispiel: Anleger, die im Jahr 1991 eine Summe von 10.000 Euro (umgerechnet aus Deutscher Mark) auf ein Sparkonto eingezahlt hätten, würden heute einen Verlust von 40 Prozent Kaufkraft beklagen. Der jetzige Geldwert würde rund 6.000 Euro betragen. Wäre der gleiche Geldwert in den Deutschen Aktienindex investiert worden, betrüge die Kaufkraft heute mehr als 60.000 Euro, was einer Versechsfachung entsprechen würde.
Unabhängig von persönlichen Komponenten ist klar ersichtlich, dass das Sparen durch Investitionen für alle Anleger mehr Rendite einbringt als das Sparen im „Sparstrumpf“ oder auf dem Konto. Dennoch müssen Abstufungen gemacht werden, denn es gibt riskante Investments und solche, die langfristig eine gute Rendite bringen, dafür aber lange gebunden sind. Vermögensberater und Broker beraten Kunden und sorgen so dafür, dass für jeden Spar-Typ die richtige Anlage gefunden wird.
Welches Geld kann überhaupt investiert werden
Wenn es um das Thema der Finanzen geht, herrscht bei vielen Menschen Unsicherheit. Angst vor dem Alter spielt dabei eine ganz entscheidende Rolle. Denn, dass die Renten sicher sind, glaubt längst nur noch ein Bruchteil der Bevölkerung. Umso wichtiger ist das Sparen, denn so lässt sich ein Puffer fürs Alter schaffen, der Sicherheit und damit auch Entspannung verspricht. Aber welches Geld ist überhaupt für Investitionen verfügbar und welches sollte keinesfalls angetastet werden?
Es gibt unvorhersehbare Ausgaben, wie ein Defekt am Auto, eine kaputte Waschmaschine oder eine dringend zu tätigende Zahlung, die nicht aufgeschoben werden kann. Eine Reserve sollte daher vorhanden sein, um die Überziehung des Bankkontos nach Möglichkeit zu vermeiden. Zwar gibt es immer die Option (Bonität vorausgesetzt) einen Kredit aufzunehmen, doch auch hier entstehen wiederum Zinsen.
Experten empfehlen, zwischen zwei und drei Nettoeinkommen „auf der hohen Kante“ zu deponieren, auf die im Ernstfall zurückgegriffen werden kann. Bei schwankendem Einkommen ist das oft nicht ausreichend, da auch schwache Monate abgedeckt werden müssen. Entscheidender Faktor ist aber, dass die Sicherheitsreserve auch wirklich für ein Sicherheitsgefühl sorgt. Wer beispielsweise weiß, dass er sich im Ernstfall bei den Eltern als junger Mensch einen zinslosen Kredit nehmen kann, braucht keine überhöhte Sicherheitseinlage. Wer keinerlei Rückversicherung durch Dritte hat, sollte unvorhergesehen Momente selbst finanzieren können.
Das Geld, was nach Anlage eines Puffers, nach Tilgung aller Fixkosten und nach Zahlung aller vorhandener Schulden übrig bleibt, kann als Anlage genutzt werden. Entscheidend für die Wahl der passenden Anlage ist die Entscheidung zwischen langfristigen Investments oder kurzfristigen Sparmethoden. Es zeichnet sich allerdings klar ab, dass langfristig mehr Rendite zu erzielen ist, wenn das Geld über einen längeren Zeitraum in ETFs, Aktien oder Depots investiert wird.
Mehr Risiko oder mehr Sicherheit?
Riskante Anlagen bringen mehr Gewinne, aber auch mehr Risiko mit sich. Niedrig verzinste Anlagen hingegen beeindrucken nicht durch einen monatlichen Zugewinn, zahlen sich aber langfristig, bei entsprechender Anlagehöhe, für den Anleger aus.
Das Verlustrisiko sollte genauestens kalkuliert werden. Für Laien und Einsteiger kann es hilfreich sein, die Beratung durch einen Broker in Anspruch zu nehmen. Zwar bieten auch Hausbanken Beratungen an, meist hat sich die Zusammenarbeit mit externen Brokern aber eher bewährt.