Eine Anspar-Chance für Jüngere: Die Pflegezusatzversicherung „Pflege-Bahr“
Seit Januar 2013 gibt es ihn: den sogenannten „Pflege-Bahr“, eine staatlich subventionierte Pflegezusatzversicherung. Mit ihr ist eine freiwillige Option zur privaten Pflegevorsorge geschaffen worden. Der „Pflege-Bahr“ bietet gerade für jüngere Beitragszahler eine Chance: Denn wer früh mit dem Einzahlen beginnt, für den kann sich das später lohnen. Grund genug, dieses Thema ein wenig intensiver zu durchleuchten.
Früh vorsorgen ist besser – in mehr als einer Hinsicht
Die seit 1993 für alle Bundesbürger geltende Pflegepflichtversicherung ist keine hundertprozentige Absicherung für den Pflegefall im Alter. Sie kommt nur für einen Teil der entstehenden Pflegekosten auf. Die Folge für Pflegebedürftige und Verwandte: Oftmals müssen monatlich bis zu 1.500 Euro zusätzlich oder sogar noch mehr aufgewandt werden. Dazu kommt häufig eine emotionale Belastung, denn für diese Mehraufwendung haften meist die Kinder der Betroffen, was zu familiären Konflikten führen kann. Fazit: Eine frühe Absicherung erspart nicht nur finanzielle Belastungen im Alter, sondern auch emotionale.
Immer weniger Einzahler – immer mehr Ältere
Der demografische Wandel in der Bevölkerung (mehr ältere, weniger junge Bürger) und weitere Ursachen – Europas Wirtschaftskrise, eingefrorene Gehälter, unsichere Zukunftsperspektiven – hat für Deutschland negative Auswirkungen: Die Summe der erwerbstätigen Beitragszahler ist rückläufig und wird während der Verrentung der geburtenstarken Jahrgänge (1955 bis 1969, die sogenannten „Baby Boomer“) noch mehr abnehmen. Eine private Zusatzabsicherung bei Pflege und Rente ist somit das Gebot der Stunde.
Vorsorgechance für Berufseinsteiger
Auch der „Pflege-Bahr“ allein kann Finanzierungslücken bei der Pflegevorsorge nicht allein decken – darauf hat auch die Bundesregierung bereits aufmerksam gemacht. Deshalb werden spezielle Ausbautarife angeboten, die hier optional zum Tragen kommen können. „Ohne Fachwissen ist die Auswahl des besten Tarifs für Normalkunden kaum möglich“, bemerkt dazu Oliver Bruns, selbstständiger Handelsvertreter und Spezialist für Gesundheitsvorsorge bei Swiss Life Select.
Generell jedoch ist der Abschluss einer Pflegezusatzversicherung, wie der des „Pflege-Bahr“, gerade für junge Berufsstarter prinzipiell eine gute Idee: Zumeist noch ohne gesundheitlichen Einschränkungen, zahlen sie besonders niedrige Beiträge für hochwertige Tarife, die zu einem späteren Einstieg viel teurer wären.
Der „Pflege-Bahr“ – auch für Menschen mit Privatvermögen interessant
Übrigens: Selbst für Menschen mit einem finanziellen Polster ist eine Pflegezusatzversicherung interessant. Denn selbst wenn sie die hohen Eigenanteile im Pflegefall selbst zahlen könnten, wäre das eigene Vermögen durch langsame Aufzehrung in Gefahr. Mit einer Pflegezusatzversicherung wären sie unabhängig abgesichert – und das Erbe wäre für die Kinder gesichert.
am 27. Juli 2014 um 7:12 pm Uhr
Wie muss ich das verstehen, gibt es nur von einer Versicherungsgesellschaft für eben dieses eine Produkt Pflege-Bahr eine staatliche Subvention, oder gibt es allgemein, für Pflegezusatzversicherungen eine staatliche Subvention? Ich habe nämlich jetzt eine ganz gute Pflegeversicherung auf versicherung-online.net gefunden und wollte sie demnächst abschließen, aber jetzt bin ich mir erst wieder unsicher bei der Wahl.